Inflation! Darf ich meinen Lohn jetzt verhandeln?

Lebensmittel, Kraftstoff, Mieten und Energiekosten. Die steigende Inflation lässt die Preise für die täglichen Dinge des Lebens kräftig ansteigen.

Laut vieler Experten ist das Ende der Fahnenstange bei der Preisentwicklung noch nicht erreicht. Viele Berufstätige sehen den Zeitpunkt gekommen, beim Arbeitgeber nach einer Lohn- oder Gehaltserhöhung zu fragen. Ist aber jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung?

Erhöhte Lebenshaltungskosten sind ein gutes Argument für eine Gehaltserhöhung

Die Inflationsrate kratzt mittlerweile an der Marke von 8 Prozent und ist damit so hoch wie seit fast 50 Jahren nicht mehr. Für viele Angestellten und Arbeiter in allen Branchen steigen mit den Preisen auch die Sorgen, dass der Lebensunterhalt mit dem monatlichen Einkommen nicht mehr bestritten werden kann. Als Ausgleich für die steigenden Kosten streben viele Beschäftigte daher die Frage nach einer Lohn- oder Gehaltserhöhung an. Normalerweise sollte die Erhöhung des Lohns oder des Gehalts mit der besonderen Leistung eines Mitarbeiters begründet sein. Allerdings kann durch die derzeitige Situation sehr gut argumentiert werden. Eine außergewöhnliche Situation benötigt in manchen Fällen eben auch eine außergewöhnliche Maßnahme. Durch die bestimmt noch weiter steigende Inflationsrate sind die sehr hohen Lebenshaltungskosten ein sehr gutes Argument, wenn Sie ein höheres Gehalt benötigen.

Die Argumente für eine Gehaltserhöhung müssen konkret vorgetragen werden

Wenn Sie eine Gehaltserhöhung wünschen, sollten Sie unbedingt gut vorbereitet in das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten gehen. Tragen Sie konkret vor, für welchen Zweck die Lohnerhöhung dient. Gute Argumente sind gestiegene Energiekosten, Miete, Lebensmittel oder auch Kraftstoffe. Der Arbeitgeber kann dies gut nachvollziehen, weil er in vielen Teilen selbst betroffen ist. Ihr Gegenüber weiß also, wovon Sie sprechen. Selbstverständlich wird nicht jeder Arbeitgeber sofort auf die gestellten Forderungen eingehen. Da Sie mit einem Profi verhandeln, sollten Sie daher Gegenargumente in der Hinterhand haben. Eine Liste mit den persönlichen Leistungen der letzten Monate und Jahre ist dazu sehr hilfreich. Wer zum Beispiel während der Pandemie zum Unternehmen gehalten hat, kann dies als gutes Argument vorbringen.

Unrealistische Forderungen an den Arbeitgeber sollten vermieden werden

Der Arbeitgeber könnte beim Gespräch argumentieren, dass die Löhne und Gehälter durch den bestehenden Tarifvertrag hoch genug sind. Allerdings besteht in jeder Führungsebene ein gewisser Handlungsspielraum. Dies gilt auch für Löhne und Gehälter. Selbstverständlich muss durch die Höhe der Lohn- und Gehaltserhöhung signalisiert werden, dass man als Mitarbeiter des Unternehmens auch die Situation des Arbeitgebers nicht aus dem Blick verloren hat. Es ist also von Vorteil, keine überzogenen Forderungen im Bezug auf das Gehalt zu haben.

Es ist auf jeden Fall sehr wichtig, mit dem Arbeitgeber im Bezug auf den Verdienst ins Gespräch zu kommen. Bereiten Sie sich zu Hause in aller Ruhe auf ein Gespräch mit dem Vorgesetzten vor und vereinbaren Sie dann am besten in den nächsten Tagen schon einen Termin.